Job weg - was jetzt? Krisen als Chance nutzen
Gewinnen Sie mit diesen 3 Schritten mehr Kontrolle über Ihre Karriere
Dieser Artikel beschäftigt sich mit den wesentlichen Voraussetzungen aus psychologischer Sicht, um bei der Jobsuche nach Kündigung erfolgreich zu sein. Im ersten Schritt müssen viele Arbeitnehmer zunächst die negativen Emotionen, die mit dem Jobverlust einhergehen, genügend würdigen und anerkennen. Hilfreich ist es weiterhin, sich ganz objektiv die eigene Verhandlungsposition klar zu machen - zum Beispiel gegenüber einem neuen Arbeitgeber. Schließlich ist es hilfreich, mit dem neuen Job eine positive Zielvorstellung zu verbinden, so dass aus der Katastrophe der Kündigung eine Chance werden kann.
Spätestens bei der Kündigung stellen Angestellte fest, dass der Job viel mehr ist als "nur" Broterwerb - häufig sind die Emotionen der Betroffenen komplex, und sie fühlen sich über ein
realistisches Maß hinaus betroffen. Viele sind überrascht, wie negativ sie auf diese Nachricht reagieren, obwohl die Kündigung kurz- und mittelfristig nicht existenzbedrohend ist. Viele erleben
diese emotionale Betroffenheit als Hemmschuh bei der Suche nach einem neuen, für sie passenden Job. Viele fühlen sich einerseits getrieben, andererseits handlungsgehemmt. Die Folge ist, dass sie
sich beruflich verschlechtern, weil sie unter Druck eine Entscheidung für einen neuen Arbeitsplatz glauben treffen zu müssen oder aus diesem Grund Probleme aus ihrem alten Arbeitsplatz an den
neuen mitnehmen.
Die drei Schritte, die ich in diesem Artikel vorstelle, sind häufig die "Erste Hilfe" für gekündigte Arbeitnehmer, um zielgerichtet und erfolgreich nach einer neuen Beschäftigung zu suchen. Auch,
wenn sie zunächst nichts direkt mit der Jobsuche zu tun haben, schaffen sie eine gesunde Basis, damit der nächste Job wirklich der Traumberuf wird.
1. Trauerphase aktiv durchleben
Ich hatte Coachees, die am Tag ihrer Kündigung die ersten Bewerbungen geschrieben haben. Das ist für den einen oder anderen in Ordnung. Meist ist es so, dass Arbeitnehmer auf einer emotionalen
Ebene die Kündigung als persönliche Ablehnung und Existenzbedrohung empfinden. Menschen reagieren häufig irrational, wenn sie sich starken Emotionen ausgesetzt fühlen - die Gefühle zu negieren,
ist nicht hilfreich.
Wichtig ist es nach meiner Erfahrung, dass diese Emotionen vielmehr anerkannt und gesehen werden. Gestehen Sie sich Ihre negativen Gefühle ein. Angst vor dem, was kommt, Wut über die
Ungerechtigkeit ihrer Kündigung oder über das anschließende Verhalten Ihres Arbeitgebers oder die Kränkung darüber, dass Sie von Ihrem Arbeitgeber ausgeschlossen wurden. Über ihre Gefühle zu
reden, ist hilfreich - Freunde und Bekannte haben Verständnis, wenn Sie sich mitteilen wollen. In diesem Fall kann es hilfreich sein, dem Gesprächspartner mitzuteilen, dass Sie sich noch in einer
Trauerphase befinden und noch nicht gemeinsam aktiv nach Lösungen suchen, sondern momentan einfach jemanden brauchen, der Ihnen zuhört.
2. Machen Sie sich Ihre Handlungsposition klar
In Deutschland sind Arbeitnehmer durch die Arbeitslosenversicherung vor den direkten finanziellen Folgen der Arbeitslosigkeit gut geschützt. Gleichzeitig wandelt sich Deutschland stärker von
einem Arbeitgeber- oder einem Arbeitnehmermarkt. Das bedeutet, dass nicht mehr Arbeitsuchende um gute Arbeitnehmer konkurrieren, sondern Arbeitgeber um gute und zuverlässige Fachkräfte. Machen
Sie sich klar, wo Sie Geld sparen, wenn Sie z.B. nicht täglich auf die Arbeit fahren. Wenn Sie sich deutlich darlegen, mit wie viel Arbeitslosengeld Sie für wie lange Zeit zu rechnen haben, wie
Ihre Lebenskosten sind und wie Sie Ihre Anstellungschancen einschätzen - z.B. auf Basis von aktuellen Stellenangeboten, die Sie sichten - nimmt dies viel Druck und Existenzangst aus der
Situation. Häufig genügt eine kurze Recherche um festzustellen, dass es eine Menge passender Jobangebote gibt. Viele Arbeitnehmer haben bis zu einem Jahr Zeit, sich ohne signifikante finanzielle
Einbußen einen neuen Job zu suchen.
All dies bringt Sie in eine gute Verhandlungsposition gegenüber möglichen Arbeitgebern. Ein Standardwerk in diesem Bereich - das Harvard-Konzept der Verhandlungsführung - spricht hier von der
"besten Alternative" (siehe Amazon). Beste Alternative bedeutet, dass Sie sich in Verhandlungen nicht auf ein
ungenügendes Ergebnis einlassen müssen, z.B. eine Gehaltsverschlechterung oder eine uninteressante Tätigkeit. Sie haben eine beste Alternative, in diesem Fall genügend Zeit und Ressourcen, um
nach einem Job zu suchen, der für Sie passt.
3. Machen Sie sich klar, in welcher Umgebung Sie arbeiten wollen
So vorbereitet suchen Sie nicht mehr nach einem neuen Job, um aus der Arbeitslosigkeit zu "fliehen", sondern können sich überlegen, in welcher Umgebung Sie arbeiten möchten. Aus der Psychologie
ist bekannt, dass "Fluchtziele" (Weg-von-Ziele - in diesem Fall weg von der Arbeitslosigkeit) nicht zu den gewünschten Ergebnissen führen und Sie sich zwingen müssen, nach Stellen zu
recherchieren und Bewerbungen zu schreiben. Viel besser sind positive Ziele, auch als Annäherungsziele bezeichnet ("Hin-zu-Ziele"), zum Beispiel die positive Vorstellung, was ein neuen Job außer
Geld zu Ihrem Leben beizutragen hat (zu "guten Zielen" siehe Amazon: Maja Storch: Machen Sie doch, was Sie
wollen). Wenn Sie Ihre Trauer bewältigt haben und Ihre beste Alternative kennen, ist es viel leichter darüber nachzudenken, welche Umgebung und Tätigkeit gut zu Ihnen passt.
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